Grundsätzlich beugt das Qualitätssystem Saatgut-Zertifizierung Verunreinigungen des Saatgutes vor, gleichgültig welcher Art diese sind, und gibt Gewähr für eine umfassende Nachvollziehbarkeit sämtlicher Produktionsschritte in der Saatguterzeugung beginnend beim Ausgangs-Saatgut bis hin zur Vermarktung des saatfertigen Saatgutes an den Letztverbraucher.

Anerkennung

Die Anforderungen an diese Untersuchungen sind in den Methoden für Saatgut und Sorten gemäß § 5 Saatgutgesetz zur technischen Umsetzung des Saatgutrechtes festgelegt und haben dem aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik und gegebenenfalls den standardisierten internationalen Methoden zur Saatgutprüfung zu entsprechen. 

Der Untersuchungsumfang für die Beschaffenheitsprüfung richtet sich nach der aktuellen Verfügbarkeit von auf EU-Ebene publizierten/validierten Methoden und der Verfügbarkeit von zertifiziertem Referenzmaterial.  

Nachstehend angeführte Screening-Elemente werden im Saatgutanerkennungsverfahren des BAES akzeptiert, wobei nicht durch das Screening erfasste GV-Linien zusätzlich mit event-spezifischen Verfahren analysiert werden müssen. 

  • Untersuchungsparameter Mais:
    Screening-Elemente: 35S/NOS-duplex, AgroBorder II
    Event-spezifische Verfahren: Mais-REN-00038-3(LY038), Mais-DAS-40278-9, Mais-VCO-01981-5
    Ab Februar 2025: Mais-MON-94804-4, Mais-DP-202216-6, Mais-DP-915635-4
  • Untersuchungsparameter Sojabohne:
    Screening-Elemente: 35S/NOS-duplex, CTP2-CP4EPSPS-Gensequenz, pat-Gensequenz, AgroBorder II
    Event-spezifische Verfahren: Soja-DP-305423-1, Soja-BPS-CV127-9
  • Untersuchungsparameter Raps:
    Screening-Elemente: 35S/NOS-duplex, CTP2-CP4EPSPS-Gensequenz, bar-Gensequenz, pat-Gensequenz, 
    Event-spezifisches Verfahren: Raps-DP-073496-4, Raps-LBFLFK-L1, Raps-LBFLFK-L2, Raps MON 94100-2

Alternative Screening-Strategien bzw. -Elemente, sofern sie den erforderlichen Untersuchungsumfang abdecken, können u.U. nach Rücksprache mit dem BAES angewandt werden. Dabei gilt es zu beachten, dass andere Nachweissysteme als die genannten (z.B. für 35S-siehe EU-RL Homepage: Methode QL-ELE-00-012) weitere/andere event-spezifische Verfahren notwendig machen können. 

Vorgelegte Untersuchungsberichte zur Ernteware 2024, die nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik und gegebenenfalls den standardisierten internationalen Methoden zur Saatgutprüfung entsprechen, können aufgrund substantieller Mängel (gem. Saatgut-Gentechnik-Verordnung und den Methoden für Saatgut und Sorten dazu) nicht als Erstuntersuchung gewertet werden. 

Fragen zur Untersuchungsmethodik bzw. alternativen Screeningmethoden richten Sie bitte an saatgut@baes.gv.at.

Überwachung

Durch das Bundesamt für Ernährungssicherheit (BAES) wird bereits seit dem Jahr 2001 ein für Österreich spezifisches GVO-Monitoringsystem bei Saatgut durchgeführt. Die Implementierung von Vorsorgemaßnahmen wie beispielsweise strikte Bereinigung von Nicht-sortenidenten Pflanzen und somit potentiellen gv-Pflanzen in Saatgutvermehrungsbeständen oder die Durchführung von Überwachungsaudits bei Saatgutproduzenten, sowie die ständige Evaluierung und Überprüfung der gesetzten Maßnahmen führten zu einem hochgradig sensiblen Qualitätssystem zur Vermeidung von GVO-Verunreinigungen in der österreichischen Saatgutproduktion.
Die Ergebnisse dieses Monitorings werden jährlich veröffentlicht. Untenstehend finden Sie die Berichte der vergangenen Jahre.

zum Seitenanfang